Vorlesen schafft Nähe
Die Studie “Vorlesemonitor” der Siftung Lesen aus 2022 hat gezeigt, dass nur 40 Prozent der Kinder im Alter von bis zu acht Jahren in Deutschland selten oder nie vorgelesen wird – und 20 Prozent der befragten Eltern gaben an, ihren Kindern nie vorzulesen.
Wenn ich die leuchtenden Augen meiner 5-jährigen Tochter sehe, wie sie sich über jedes Buch freut, welches wir ihr vorlesen, dann tut es mir in der Seele weh, dass 40 Prozent der Kinder nie oder sehr selten in diesen Genuss kommen.
Dabei geht es beim Vorlesen nicht nur um die Förderung der Lesekompetenz. Vorlesen schafft Nähe, man taucht gemeinsam in eine fiktive Welt ein, fängt an über Gefühle zu sprechen, lernt, sich selbst wahrzunehmen und vor allen anderen zuzuhören.
Es gibt so unendlich viele Bücher, die sich wunderbar zum Vorlesen eignen und die wir auch bei uns zu Hause so gerne in die Hand nehmen. Hier habe ich ein paar persönliche Favoriten meiner Tochter (5 Jahre alt) gesammelt, die sich für Kinder von 3 bis 6 Jahren eignen:
„In einem fernen Land – Eine Geschichte über den Mut und die Kraft, die in uns stecken“ von Michael Engler und Matthias Derenbach inspiriert meine Tochter voranzugehen und sich Dinge zu trauen.
Beim Vorlesen von „The Day The Crayons Quit“ von Drew Daywalt und Oliver Jeffers lache ich jedes Mal lauthals mit. Auch nach dem zehnten Vorlesen wird das Buch nie langweilig. Es ist geeignet für Kinder, die schon etwas besser Englisch können.
Wir lesen auch immer wieder das zauberhafte Buch „Kleines Pferdchen Mahabat“ von Satomi Ichikawa. Eine wunderschöne Geschichte von Freundschaft!
„Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst“ von Alex Rühle und Axel Scheffler hat meine Tochter total fasziniert und ist ein etwas längeres Buch, das wir über mehrere Abende hinweg vorgelesen haben. Es eignet sich auch sehr für die Ferien, wenn man nicht so viele Bücher mitnehmen möchte.
„I Am Not Going to Get Up Today“ von Dr. Seuss und James Stevenson macht mir selbst so viel Spaß vorzulesen, dass ich immer wieder danach greife. Meine Tochter liebt es auch und es ist auch für Kinder, die noch nicht so gut Englisch verstehen.
Eines meiner persönlichen Lieblingsbücher aus meiner Kindheit: „Tomte Tummetott“ von Astrid Lindgren. Es tröstet mich bis heute, dass Tomte – der Wichtel mit der roten Mütze – nachts auf uns aufpasst.
Wie ihr seht: Mit der richtigen Lektüre macht Vorlesen auch den Eltern jede Menge Spaß.